Warum ins Gers …
Die Anfänge:
Immer wieder werden wir gefragt: was hat Sie bewegt, grade nach hier zu kommen?
Unsere Antwort:
schauen Sie sich um – diese Landschaft
hören Sie hin – diese Ruhe
atmen sie tief durch – diese reine, klare Luft
fühlen Sie in sich drin – diese Atmosphäre
Die Reaktion:
Ja, ich sehe, höre, empfinde;
aber: Warum? das Gers. Wie? findet man dies! Woher? hatten Sie Ihre Informationen!
Wodurch? war es möglich! Was? es ist hier nicht zu ruhig?
und die Frage: Woher nahmen Sie den Mut?
Die Erläuterungen, ohne die Reihenfolge der Fragen zu berücksichtigen.
Wir wussten was wir nicht mehr wollten:
Die `Stadt`, – das Tempo, keine Stillstand, stets Bewegung und Geschwindigkeit: des Denkens, Fühlens, Handelns, immer im Antrieb
Das Arbeitsleben – immer beschäftigt, schnell noch hier, schnell noch dies oder sofort das, … schnell im Stress
Die Freizeit – immer auf der Suche danach – immer noch etwas mehr und etwas anderes, Kino, Konzert … immer schnell und fremdbestimmt, durch das überwältigende Angebot – aber trotzdem: KEINE ZEIT.
Auch Ruhe und Muße – um sie zu erreichen: schnell dies erledigen, fix das noch machen, und wenn man sie erreicht hatte – schnell ausnutzen!
Es schien, als wären wir danach bestrebt gewesen– oder waren wir gar schon daran gewöhnt:
die Qualität des Lebens daran zu messen, wie schnell wir Zeit verbrauchen – immer überzeugt, dass dies der einzige Weg ist allem – und allen – gerecht zu werden, und um nichts zu versäumen.
Und die Fähigkeit „zu genießen“, „zu entspannen“, „`sich selbst genug` zu sein“ – blieb auf der Stecke.
Ausschlaggebend allerdings war vor allem zum richtigen Zeitpunkt die Erkenntnis:
dass Business, Trend und Chick (Arbeit, Mode und Aktuelles) nicht wirklich `Leben` ist.
Sicherlich ein Teil davon. Mit mehr oder weniger flüchtigen Genüssen, die einen hohen Preis an Körper, Gesundheit und vor allem Seele fordern –
und daraus resultierend letztlich die Erkenntnis: der `Stadt` dabei überdrüssig geworden zu sein!
Wir wollten – wie sicherlich viele andere auch – ein paar Gänge zurückschalten. Es lag also nahe, auf´s Land zu ziehen.
Wir hatten das Glück: in den `fetten` Jahren, ein privates Rückzugsrefugium angeschafft zu haben, das nach dem Verkauf eine Basis bot.
Da wir immer `dem Menschen dienend` tätig waren, gerne auch unsere Freunde privat zu Hause verköstigt haben, und zusätzlich noch in der bzw. für die Branche tätig waren, war für uns schnell klar, das wir etwas Neues im Bereich Gastronomie und Hotellerie aufbauen.
Nach vielem Informieren, Reisen, Schauen,
und letztlich durch den Tipp einer Freundin, die wissentlich dessen was wir an Landschaft suchten uns diesen gab,
gelangten wir 2001 in eben diesen entlegenen Winkel Europas im Südwesten Frankreich: das Gers.
Ein Teil der Gascogne, eine üppig grüne Landschaft, reich an Geschichte und kulturellen sowie historischen Orten oder Gebäuden, und ebenso hoch an Lebenskultur.
Und damit meinen wir die Kultur von „wissen was gut ist“ und „gut tut“, an dem, was das Leben ausmacht:
Ruhe zu haben – in sich,
Essen zu genießen – und dabei Wert auf Qualität legen,
Zeit zu haben – für sich und für Andere und
„sieben einfach mal grade sein lassen“:
Hektik, Aufgeregtheit und Stress; Mode, Trends und Schicks – hier, so scheint es, fragt man: Was bedeutet dies?
Es ist gemütlich hier im Gers, aber es nicht zu ruhig!
Es wird viel geboten an kleinen Konzerten sowie auch großen Festivals. Es gibt viel zu sehen an Orten, Gebäuden, Landschaften – die sich stetig im Wandel der Jahreszeiten verändern, wie auch anderswo – aber hier nimmt man diesen Wandel ganz bewusst wahr – man hat die Zeit dazu.
Wir haben immer wieder liebenswerte Gäste, die diese Landschaft besuchen und mit denen wir gerne unser Kleinod teilen.
Haus, Garten und auch natürlich Gäste, machen vor allem Freude. Bringen aber auch Arbeit mit sich und benötigen Zeit.
Und ZEIT … ist nichts hier im Gers … sie ist da … und vergeht …
irgendwie anders – als wir „Stadtkinder“ aus Deutschland es gewöhnt sind.
irgendwie schnell
- wenn bei einem netten Abend mit Gästen es plötzlich schon nach Mitternacht ist oder
- wenn wir so in eine Arbeit vertieft sind, die uns gut tut, einen Vorteil fürs Haus und für unsere Gäste bringt oder
- wenn man mal wieder auf Handwerker wartet, die scheinbar nie kommen werden. Und plötzlich sind sie doch da; völlig `unschuldig`, sehr nett, freundlich und fix in dem was sie tun
Irgend wie ist Zeit hier kein Faktor, der in Minuten, Stunden Tage gefasst werden kann –
ZEIT IST: LANGSAMKEIT.
Wir hatten es bei diesem ersten Urlaub im Gers im August 2001 wohl gespürt – nicht wahrgenommen, und beim zweiten Mal im Januar 2002 hat uns diese Langsamkeit in ihren Bann gezogen und dazu bewogen hierher zu kommen, und nicht in die Toskana, die Provence, an die Agave oder gar auf Südseeinseln.
Und wenn uns heute die Wirklichkeit in der `anderen Welt` einholt, und wir hinaus müssen in die `Stadt`, sind wir begleitet von den Eindrücken dieser, unseren kleinen Welt und wir können es nicht erwarten zurück zu kehren. Zurück in unser Kraftzentrum, das dort liegt, wo die Langsamkeit wohnt: im Gers.
Nachwort: Diese Zusatzseite ist entstanden durch Gespräche mit und auf Grund von Anregungen durch Freunde und einen Teil unserer Gäste.