Hanoi II
Die Einsäulen-Pagode (Chùa Một Cột) direkter Nachbar von Ho Chi Minh.
Sie ist eine der ältesten die ursprüngliche in 1049 von Kaiser Ly Thai To zu Ehren der Göttin Quan Am errichtet wurde. 1954 wurde das Original von den abrückenden Franzosen zerstört.
Die Legend berichtet, dass die Göttin dem kinderlosen Kaiser im Traum auf einer Lotosblüte sitzend ein Kind entgegen gehalten haben soll. Wenig später gebar ein Bauernmädchen dem Kaiser einen männlichen Nachkommen.
Ursprünglich in einem kleinen Lotusbecken auf einem einzigen Baumpfahl errichtet ruht die kleine Pagode, deren Holzkonstruktion die Form einer Lotusblüte darstellen soll, heute als Rekonstruktion auf einem Betonsockel. Die zugehörige Tempelanlage wird gerade renoviert und die Heiligtümer ruhen ausgelagert in einer Wellblechscheune. (Slider)
An sich sollte eine Rikschafahrt zum Literatur-Tempel anstehen … und das sollten evtl. wir sein?
Nein Nein!! … ohne uns
Wir lehnten ab und beobachteten die Wirren der Mopedkolonnen lieber aus dem von Autoblech geschütztem Kleinwagen.
Wohlbehalten angekommen gab’s ganz viel Infos … (siehe unten: Info Literatur Tempel)
Durchs Haupttor gelangt man in den 1sten Hof …
(sehr hübsch und passend im ersten Hof die Blumentöpfe, die passend Schriftzeichen aufzeigen)
den man dann gegenüber durch das „Tor der Großen Mitte“ verlassen kann. (Slider)
Der Literaturtempel ist weder ein Tempel noch eine sonstige religiöse Einrichtung. Es ist die erste Akademie Vietnams die im Gedenken an den weisen Konfuzius vom dritten Kaiser der Lý-Dynastie Thánh Tông (Lý Nhật Tôn) in 1070 errichtet wurde und in dem seit seiner Erbauung bis 1915 unterrichtet wurde.
Heute ist es mit all seinen verschiedenen Höfen und Räumen vor allem eine Gedenkstätte für Konfuzius, der diese Gegend mit seinen Lehren stark geprägt hat. (Slider)
Es werden heute noch ‚Opfer‘ dargebracht um für gute Noten, Prüfungsergebnisse etc. zu bitten.
Weiter ging es zur Trấn-Quốc-Pagode (Hanoi III)
Literatur Temple Info
Info – Der Literaturtempel ‚ Van Mieu ’ ist / war die erste Akademie Vietnams, in der Menschen aller Bevölkerungsschichten studieren durfte. Die Bedingung war jedoch, dass sie männlich sein mussten.
Zuletzt in 2000 restauriert gilt die Anlage als bedeutende historische und kulturelle Hinterlassenschaft in Hanoi.
Die 70 mal 350 m große Anlage unterteilt sich in fünf ummauerte Innenhöfe, die sich nach klassischem Schema chinesischer Wohn- und Tempelanlagen entlang einer Nord-Süd-Achse aufreihen.
Wie überall in Tempeln waren Wege und Tore der Hauptachse allein den Herrschern vorbehalten und die seitlichen vom ‚Volk’ zu nutzen.
Symbolisch für vier Prüfungen, die man bis zur Erlangung der himmlischen Klarheit bestehen muss, passiert man nacheinander vier Tore und Höfe
Im 1ten wie 2ten Hof befinden sich keine Gebäude, jeweils rechts und links je ein Wasserbecken, mittig in strenger Symmetrie angeordente Wege und Beete die ein Sinnbild für die Ausgewogenheit der entgegengesetzten Kräfte in der konfuzianischen Lehre darstellen. Der Weg beginnt an der Straße Quoc Tu Giam, von wo aus man durch das Van-Mieu-Portal in den Vorhof (1ter Hof) gelangt.
Vorbei an mit Blumen bepflanzten ‚Schalen’ die Schriftzeichen darstellen, führt der gepflasterte Weg auf das Tor Dai Trung (A) zu, das „Tor der Großen Mitte“ für den Herrscher, zur Linken das ‚Tor des Erworbenen Talents’ (Dat Tai Mon) und rechts daneben das ‚Tor der Gewonnenen Tugend’ (Thanh Duc Mon).
WIR haben das ‚Tor des Erworbenen Talents’ genommen und sind rüber zur Mitte und durch den Hof; auf dem Rückweg haben wir das rechte ‚Tor der Gewonnenen Tugend’ genommen.
Man durchschreitet den 2ten Hof. Am gegenüberliegenden Ende steht in der Mitte „Khuê Văn Các Môn“. Die „Plejadenpforte“ (B) erhielt ihren Namen nach der für die Gelehrten bedeutenden Sternenkonstellation. Hierauf befindet sich ein 1805 erbauter Holzpavillon. Dort verehrte man früher den Schutzgeist der Literaten. Lehrer und Studenten trafen sich regelmäßig abends um Gedichte vorzulesen und zu diskutieren.
Man gelangt in den 3ten Hof „Stelengarten“ mit einem See „Thien Quang Tinh“, ‚Brunnen der himmlischen Klarheit’. Rechts und links davon (C), tragen 82 Schildkröten (sie stehen für Kraft und ein langes Leben) Steintafeln/Stelen mit Namen, Geburtsorten und Ergebnissen der Doktorprüfung der insgesamt 1307 Absolventen der kaiserlichen Prüfungen während der Lê- und der Mạc-Dynastien von 1442 bis 1779.
Alle Kandidaten tragen den höchsten zu vergebenden Titel, tien si’. (34 Stelen sind nicht mehr vorhanden) Etliche Stelen tragen florale Muster und die Symbolik von Yin und Yang. Herrschaftliche Drachen kamen erst in der späten Schaffensperiode (18. Jahrhundert) hinzu.
Nach der Machtübernahme der Nguyễn-Dynastie hatte der Gia Long-Herrscher 1807 die Akademie in die seit 1802 neu begründete Hauptstadt Huế verlegt und es fanden nur noch kleinere Prüfungen statt. 1915 schließlich endete das Ausbildungswesen im Literaturtempel.
Den 4ten Hof (D) betritt man durch das Tor Dai Thanh („Großer Erfolg“) und gelangt in den wichtigsten Hof.
Die Pavillons zu beiden Seiten bargen einst Statuen und Altäre, die ursprünglich dem Andenken an die 72 bekanntesten Schüler des Konfuzius dienten.
Am Nordende des Hofes liegt der eigentliche Konfuzius-Tempel, der aus dem Großen Haus der Zeremonien (Dai Bai Dunong) und der Halle des großen Erfolgs (Dai Thanh Dien) mit dem Allerheiligsten besteht. Einst war sogar dem König dessen Zutritt verboten.
Eine Konfuzius-Statue (F) beherrscht die Mitte des abgedunkelten Raumes. Umrahmt ist Konfuzius von seinen vier wichtigsten Schülern (G – die beiden zu seiner rechten)
Dahinter liegt der fünfte Hof, „Thai Hoc“ hier befand sich die Nationale Universität (Quoc Tu Giam). In diesem Bereich befanden sich ab 1076 die Lehrräume der Akademie. Ab dem 15. Jahrhundert wurden dort zudem die Schlafsäle der Absolventen untergebracht. Im Rahmen der Gesamtrenovierungen wurde das heutige Erscheinungsbild des fünften Innenhofes erstellt. (Quelle: Auszüge aus Marco Polo und Wikipedia)